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Mehrgenerationenprojekt „Alt trifft Jung“ im Parkheim Berg

Zwölf Schüler*innen der Schickhardtgemeinschaftsschule besuchten im Rahmen ihrer Projekttage die ELW-Einrichtung Parkheim Berg. Drei Nachmittage kamen die junge Menschen und ihre beiden Lehrerinnen so in den Austausch mit älteren. „Das war schön und interessant“, „Ich brauchte einige Geduld“, „Es ist toll, wenn die alten Damen und Herren etwas erzählen“, „Eine wirklich einmalige Erfahrung“, „Senioren sind dankbar für die Hilfe“, „Manche reden sehr leise ...“ – dies sind einige der Schüler*innenrückmeldungen nach der Hospitanz im Bergheim.
 

Tag 1: Kennenlernen des Hauses und Rollstuhltraining
Gleich zu Beginn der Projekttage lernten die Schüler*innen nach der Begrüßung und der Hausführung das Rollstuhlfahren mit seinen speziellen Herausforderungen kennen. Bei dem Training konnte jede*r Rollstühle schieben und sich umgekehrt darin schieben lassen. Dabei galt es auch Schwierigkeiten wie beispielsweise Stufen und Steigungen zu meistern. Mit viel Spaß und Engagement waren die Teenager*innen bei der Sache. Ebenso viel Freude machte das anschließende Eisessen mit den Bewohner*innen im Garten. Hier wurde zudem gemeinsam gesungen – Volker Bäßler aus dem Sozialdienst des Hauses begleitete mit seiner Gitarre die Lieder.

Tag 2: Zum Max-Eyth-See mit vielfältigem Programm

Am Dienstag starteten Alt und Jung ihre gemeinsam verbrachte Zeit mit einem Mittagessen im Parkheim Berg. Anschließend ging es zur Haltestelle „Mineralbäder“ und von dort mit der Stadtbahn zum Max-Eyth-See. Jede*r Schüler*in kümmerten sich um eine Person im Rollstuhl. Dagmar Ritter und Volker Bäßler, die beiden Projektkoordinator*innen des Parkheims, sorgte am See für das Rahmenprogramm. An einer Stelle mit schönem Blick auf den See las Dagmar Ritter bei Eistee und Keksen eine Stuttgarter Geschichte vor. In kleinere Arbeitsgruppen kamen die verschiedenen Generationen erst zur Geschichte und dann über das Leben generell ins Gespräch. Nach einer Seeumrundung stand für alle dann wieder der aufregendste Teil des Tages an: Die Fahrt mit zwölf Rollstühlen in der Stadtbahn!

Tag 3: Das große Abenteuer beim Hauptbahnhof

Am dritten Tag lernten die Schüler*innen andere Bewohner*innen des Parkheims kennen. Zusammen ging es für alle in das „Städtle“ – zunächst mit der Stadtbahn zum Charlottenplatz und von dort aus an den Schlossplatz. Eistee und Kekse waren auch heute wieder zur Pausenverpflegung dabei. Unter der Fragestellung, wer hier welche Gebäude kennt und wer was über diese weiß, entwickelte sich ein reger Wissensaustausch. Nach einem Ortwechsel wurde dieser am Eckensee fortgesetzt mit Blick auf die Oper und den Landtag.
Die Rückfahrt vom Hauptbahnhof aus gestaltete sich als größtes Abenteuer der Woche überhaupt. Bis die Gruppe mit den zwölf Rollstühlen von der Ebene Klettpassage zur Ebene der Stadtbahnen kam, verging eine Stunde. Es war kein Aufzug zu finden, der die Gruppe direkt zum passenden Bahngleis bringen konnte. Unfreiwillig stand für „Alt und Jung“ zum Tagesabschluss insofern als Extra noch eine gemeinsame Schnitzeljagd auf dem Programm: Über die S-Bahn-Ebene konnten die Rollstuhlfahrer*innen schließlich allerdings per Aufzug zum Glück auf die Stadtbahn-Ebene gelangen. „Ein weiterer Grund dafür, dankbar zu sein, wenn man keine Geh- oder kognitive Beeinträchtigung hat“, resümiert Dagmar Ritter das Erlebnis. „Glücklich und zufrieden, es geschafft zu haben, kamen wir dann am Spätnachmittag wieder im Parkheim an.“

 

Resümee der Projektkoordinator*innen zu den Projekttagen

Dagmar Ritter und Volker Bäßler als Projektkoordinator*innen empfanden das gemeinsame Projekt als sehr geglückt und lobten das große Engagement der Schüler*innen. „All waren sehr zuverlässig und freundlich gegenüber den alten Damen und Herren. Auch die beiden Lehrkräfte waren ausgesprochen engagiert und vermittelten uns, dass die Schickhardtgemeinschaftsschule an einer dauerhaften Kooperation mit dem Parkheim interessiert ist. Damit sind diese Tage für uns ein noch größerer Erfolg, als sie sowieso schon waren“.



 

Stuttgart